Austausch mit japanischen Werkstattbeschäftigten

Am 31.08.2021 traf sich Werkstatträte Deutschland e.V. in einer Zoom-Konferenz mit Vertreter*innen der Organisation Kyosaren. Kyosaren ist ein großer Träger von Einrichtungen für behinderte Menschen in Japan.

Der Kontakt zwischen Kyosaren und Werkstatträte Deutschland e.V. besteht schon seit einiger Zeit. Im Herbst 2019 nahmen Vertreter*innen von Werkstatträte Deutschland e.V. an einer Konferenz von Kyosaren in Nagoya in Japan teil. Dort stellten wir das System der Selbstvertretung in Werkstätten in Deutschland vor. In Japan gibt es eine solche umfassende und gesetzlich legitimierte Selbstvertretung nicht.

Die Pandemie hat nun dazu geführt, dass ein Austausch über Zoom stattfand. Inhalt des Austausches waren in erster Linie die Auswirkungen der Pandemie auf Menschen mit Behinderung (insbesondere in Einrichtungen) und der Umgang damit.

Wir erfuhren, dass es in Japan keine so umfassenden Kontaktbeschränkungen wie in Europa gab. Insgesamt ist Japan mit wenigen Beschränkungen bisher relativ gut durch die Pandemie gekommen. Das hat sicherlich vielfältige Gründe, die von Experten analysiert werden sollten.

Ähnlich wie bei uns kam es auch in Japan zu Entgeltkürzungen bei den Werkstattbeschäftigten und zum Teil zu wirtschaftlichen Problemen der Einrichtungen. Hier wurde von staatlicher Seite unterstützt.

Außerdem sind die Auswirkungen insofern zu spüren, dass mehr Menschen mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Teilweise werden die Menschen auch stigmatisiert, wenn es zu Corona-Erkrankungen innerhalb einer Einrichtung kam.

Mit der Organisation der Impfung in Japan waren die Teilnehmer*innen nicht zufrieden. Die Impfungen sind in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich organisiert. Allen Menschen mit Behinderung in Einrichtungen konnte aber bereits ein Impfangebot gemacht werden.

Es war ein guter und interessanter Austausch und es wurde wieder deutlich wieviel man sich voneinander abschauen kann. Wir freuen uns auf das nächste Treffen.