Arbeiten mit Behinderung in der Zukunft - Ein ExpertInnengespräch

Am 03.09.2019 veranstaltete Werkstatträte Deutschland ein ExpertInnengespräch. Thema war: „Arbeiten mit Behinderung in der Zukunft – Wo geht es hin?“.

Das ExpertInnengespräch entstand aus der vereinsinternen Arbeitsgruppe „Projekt-AG“ heraus, die sich seit Sommer dieses Jahres mit dem Thema „Arbeiten mit Behinderung in der Zukunft“ befasst. Die Projekt-AG besteht aus Gesandten der Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstatträte (LAG WR), also aus Werkstatträten und Vertrauenspersonen aus der Mitgliedschaft von Werkstatträte Deutschland.

Als ExpertInnen geladen waren am 03.09.2019 Frau Dr. Susanne Bartel vom Bundesverband der Berufsförderungswerke und Koordinatorin des Projektes KI.ASSIST, Herr Prof. Burghardt Zirpins aus der LAG WfbM Niedersachsen und Herr Stefan Löwenhaupt, Geschäftsführender Gesellschafter und Leiter des Geschäftsfeldes Unternehmensberatung der xit GmbH.

Die drei ExpertInnen verstanden es, gut verständlich neue technische Entwicklungen zu diskutieren und innerhalb wie auch außerhalb von Werkstätten für Menschen mit Behinderung angewandte Technik vorzustellen. Herr Stefan Löwenhaupt war so freundlich, den anwesenden Werkstatträten, Vertrauenspersonen und Gästen in einer kleinen Powerpointpräsentation bereits existierende Beispiele angewandter Technik und Unterstützungssysteme vorzustellen. Die Präsentation können Sie HIER ansehen.

Die ExpertInnen berichteten nicht nur über neue Technik, die den Arbeitsalltag für Menschen mit Behinderung bereits verändert. Sie warfen auch einen Blick in die Zukunft und prognostizierten, dass die technische Entwicklung nicht aufzuhalten ist. Aber, so sagten sie auch, Menschen mit Behinderung sind ihr nicht ausgeliefert. Menschen mit Behinderung können sie mitgestalten. Es ist unser Auftrag, der technischen Entwicklung Grenzen zu setzen und immer wieder zu überprüfen, ob neue technische Errungenschaften mit der Würde des Menschen und dem Ziel der Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben vereinbar sind. Denn technische Weiterentwicklung muss ein Ziel vor Augen haben: die Selbstbestimmung und Teilhabe der Menschen mit Behinderung am (Arbeits-)leben! Dem konnten die Zuhörer im Publikum ausnahmslos zustimmen, wenn auch im Verlauf des Gespräches noch viele kritische Anmerkungen und Nachfragen kamen.

Was geschieht nun mit den Anregungen aus dem ExpertInnengespräch?

Die Projekt-AG ist eine wichtige Arbeitsgruppe von Werkstatträte Deutschlands, die zuletzt eine Position zum Thema „Entgelt in Werkstätten“ entwickelt hat.

Die Projekt-AG hat nun die Aufgabe, die Informationen und Denkanstöße des ExpertInnengesprächs mit in die Arbeitsgruppe zu nehmen, zu überdenken und sich eine Meinung zu bilden. Bis Sommer 2020 soll eine Positionierung von Werkstattröte Deutschland zum Thema „Arbeiten mit Behinderung in der Zukunft“ entstehen.